TRÜFFELN IM LEINEBERGLAND ANBAUEN - HOCHERTRAGSPLANTAGEN NACH DEM THÜRINGER MODELL
Im Trüffelanbau macht uns keiner was vor
Schon vor rund 100 Jahren waren Trüffeljäger im Leinebergland unterwegs, um in der von etwa Juni bis Dezember anhaltenden Saison mit Hunden Trüffeln zu suchen und zu sammeln. Bis in die 1990 Jahre wurde von Delligsen aus auch mit Schweinen gesucht, wie Einheimische berichteten. Verkauft wurden sie an den Adel, Klerus, Hotels, Gaststätten und Schlachtereien. Die Trüffelleberwurst gehörte zu den weit über die Grenzen bekannten Delikatessen. Einige Trüffeljäger belieferten Händler in der Region, wie wir aus Wareneingangsbüchern erfahren haben. Andere hatten ihren eigenen Vertrieb organisiert. In allen Hügeln insbesondere um Alfeld, Freden und Delligsen wie Hills, Reuberg, Steinberg, Himmelberg, Sieben Berge, Sackwald, aber auch Bereiche um Hohenbüchen, Wispenstein, Varrigsen, Ammensen, Röllinghausen, Everode, Winzenburg und Langenholzen waren Trüffeljäger unterwegs. So lieferten etwa ein Dutzend von ihnen rund 1.000 kg/Jahr bei einem einzigen Händler ab. Nachdem die Trüffeln als sehr selten bis verschollen in Deutschland galten, stellte man sie 1986 unter Naturschutz. Auch wenn im Laufe von inzwischen mehr als 100 Jahren viel Wald gerodet und in Ackerland umgewandelt wurde, heute wissen wir durch die fleißige Kartierungsarbeit der Forschungsgruppe Hypogäen (FGH), dass in allen genannten Bereichen es die Trüffeln noch immer gibt.
Auf dem Weg zu einer hochproduktiven Versuchsanlage der Forschungsgruppe Hypogäen (FGH) durften die Hunde nach einer langen Autofahrt von Schönewerda ins Leinebergland und 35°C erst einmal zur Abkühlung in den nahen Bach steigen.
Gut ausgebildete und hoch motivierte Hunde wie Alba und Jette zeigten hier mitten in Delligsen gleich am Wegesrand rund um eine Gartenkolonie nacheinander in kurzer Zeit gleich drei Trüffelarten an. Die anschließende Kontrollsuche an einer der sieben Versuchsflächen führte trotz der Mittagshitze sofort zum Erfolg. Acht weitere Kontrollbesuche sind noch für die Saison 2024 geplant. Die Erkenntnisse und Erfahrungen kommen unseren Kunden zugute.
Schon 2012 wurde der Wunsch einiger Trüffelfreunde in die Praxis umgesetzt, in der Trüffelregion Leinebergland einen Garten zu kaufen, um darin Trüffeln anzubauen. So dauerte es nur wenige Wochen bis Jochen und Bärbel aus Hamburg, Susanne aus Frankfurt, Jürgen aus Hannover, Lothar aus Oberhausen, Gudrun und Frank aus Göttingen und Dieter aus Salzgitter je einen Garten erwarben und im Jahr 2012 erste Trüffelbäumchen ausbrachten. - Dieter als spiritus rector legte hier bereits seinen zweiten Lehr- und Versuchsgarten an und erntete mit selbst mykorrhizierten Bäumchen bereits ab 5. Jahr.