Wo Trüffeln wachsen ist Anbau möglich!
Bislang wurden nur einige kleine Landesteile in Thüringen stichprobenartig von der FGH auf das Vorkommen von Burgundertrüffeln untersucht. Vermutlich ist das gesamte Thüringer Becken einschließlich der im Norden, Westen und Süden begrenzenden Höhenzüge, sowie der Grenzbereich zu Sachsen-Anhalt für den Trüffelanbau ± geeignet. In einigen Landesteilen sind industriell geführte Trüffelplantagen von 5, 10 oder mehr ha Anbaufläche denkbar.
Unsere grobe Einschätzung bietet eine erste Orientierung für den potenziellen Trüffelanbauer, ersetzt aber keinesfalls eine Grundstücksbesichtigung, Bodenprobe und Bodenanalyse vor der eigentlichen Planung. Rufen Sie uns einfach an oder schreiben eine Mail.
Phone: 0172-3428432 Festnetz: 034672-932864 Mail: info@thueringer-trueffelanbau.de
In Kalkgebieten mit Ausgangsgestein aus den Zeitaltern Kreide, Trias, Perm, Karbon und Devon wachsen Trüffeln. Dazu kommen Bereiche mit Löß, die auf der Karte nicht extra ausgewiesen sind.
Es gilt: Wo es wild wachsende Trüffeln gibt ist Anbau möglich.
Von Dezember 2015 bis Herbst 2017 erfolgte der Nachweis in neun Landkreisen. Im Rahmen eines neuen Forschungsprojektes werden ab 01. Juni 2021 nach und nach potenzielle Trüffelgebiete in allen 17 Landkreisen und den 6 kreisfreien Städten in Thüringen auf Trüffelvorkommen untersucht. Start ist im Kreis Saalfeld-Rudolstadt. Über den ersten Erfolg berichtete die Thüringer Zeitung.
Am 01. Juni 2021 starteten wir das Forschungsprojekt "Trüffelanbau in Thüringen". Gefördert wird das zunächst auf drei Jahre ausgelegte Vorhaben durch den Freistaat Thüringen und die Europäische Union. Ziel ist u.a. zunächst in allen Kreisen des Landes Trüffelvorkommen zu ermitteln. Die von natürlichen Stellen gewonnen Daten geben Hinweise zur Verbesserung des Anbaus.
Bilanz einer Trüffelsuchaktion in Südthüringen
Die Grafik rechts spiegelt wider, was allein ein Trüffelsuchteam (Anja Kolbe-Nelde) an zwei Tagen in den Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg im September 2023 gefunden hat und mikroskopisch bestimmt werden konnte. Nicht ausdrücklich erwähnt sind mehrere schwer bestimmbare Hymenogasterarten sowie die sehr häufige Tuber rufum. Zwei Arten allerdings warten noch auf eine Bestimmung mittels DNA-Sequenzierung. Die Fundmeldungen weiterer Sucher im Rahmen der Ausbildung zum "Bürgerforscher" werden in Kürze an dieser Stelle ebenfalls für interessierte Laien und Pilzliebhaber publiziert.
Neue Trüffelnachweise in weiteren Landkreisen bis September 2023
Beim Vergleich mit den Grafiken der Vorjahre lässt sich unschwer feststellen, dass wir trotz witterungsbedingter, geringerer Aufkommen von Tuber aestivum inzwischen in drei weiteren Landkreisen diese Trüffelart nachweisen konnten. Der Arbeits- und Zeitaufwand für diese Erkundungs- und Auswertungstätigkeiten ist jedoch sehr groß, zumal wir alle Hypogäen (Trüffelarten) erfassen.
Verstrahlung von Burgundertrüffeln
Nachdem 2013 in Niedersachsen Burgundertrüffeln auf Verstrahlung durch Cs134 und Cs137 erstmals untersucht wurden, beteiligte sich Anja Kolbe-Nelde in 2016 an einer weiteren Untersuchung, diesmal in den durch den Reaktorunfall 1986 in Tschernobyl hochverstrahlten Gebieten in Thüringens. Während Hirschtrüffeln hoch verstrahlt sind, lagen die Werte für T. aestivum unter der Nachweisgrenze.
43 Elemente in Burgundertrüffeln
Bei mit der Forschungsneutronenquelle in Garching erfolgten Messungen von 27 Proben aus vier Bundesländern (acht von uns aus Thüringen) wurden insges. 43 Elemente analysiert. Davon waren H, P, S, K, Se, Ag, Cd in der Gleba angereichert, Gleichverteilung bei B, Mg, V, Ni, Cu, Zn, Rb, Mo und alle übrigen Elemente stark in der Peridie. Messungen für eine Folgestudie starten im März 2021.
Siehe Artikel "Trüffel-Fälschern auf der Spur" im Münchner Merkur